
Trotz deutlicher Überlegenheit im Heimspiel gegen Zurndorf setzte es eine schmerzliche 1:2-Niederlage. Von sehr vielen herausgespielten Chancen konnte nur ein Elfmeter im Tor untergebracht werden. Die Gäste waren kaltschnäuziger und nutzten ihre Gelegenheiten.
Es hätte gleich mit einem Paukenschlag los gehen können. Minute 1. Alexander Kampitsch wird rechts angespielt, tankt sich in den Strafraum durch und bedient Nemanja Nikolic ideal in der Mitte. Dieser schießt aber überhastet, sodass Tormann Philipp Reif mit einer Parade abwehren kann. Bestärkt durch diese Großchance übernimmt der SCE das Kommando im Spiel.
In der 9. Minute ist es Alexander Kampitsch selbst, der den Ball vor Philipp Reif vor die Füße bekommt, aber auch er kann den Schlussmann der Seewinkler nicht bezwingen. Bereits 4 Minuten später kommt Dominik Jakovljevic aus 6 Metern Entfernung zum Schuss. Aber wieder ist Philipp Reif – der eindeutig der beste Spieler am Platz ist – zur Stelle.
In Minute 18 gibt es Freistoß für die Hauptstädter. Alexander Kampitsch versucht es direkt, aber auch er findet in Philipp Reif seinen Meister. Es ist wie verhext, der Ball ist scheinbar nicht an ihm vorbei zu bringen. Erst in der 23. Minute kommen die Gäste ernsthaft in den Strafraum. Eine weite Flanke von Manuel Pethö stellt aber keine Herausforderung für Torhüter Rafael Müllner dar.
Gleich im Gegenstoß kommen die Hausherren wieder zu einer Torchance. Dominik Jakovljevic kommt links aus kurzer Distanz zum Schuss. Das Ergebnis ist nicht schwer zu erraten: Reif rettet. Nur drei Minuten dauert es, bis der Ball wieder gefährlich in den Zagersdorfer Strafraum fliegt. Alexander Kampitsch flankt vor das Tor. Diesmal rettet aber die Abwehr zur Ecke.
Im Zuge des Eckballs kommt Jakovljevic zum Weitschuss, aber auch der wird wieder zur Ecke abgewehrt. Eine alte Fußballweisheit besagt, dass man die Tore, die man vorne nicht schießt, hinten bekommt. Und so kommt es in der 32. Minute, wie es kommen muss: Manuel Pethö lässt die Abwehr aussteigen und trifft aus 16 Metern Entfernung genau in die rechte Kreuzecke zum 0:1. Erste Torchance, erstes Tor.
In der Folge reißt der Faden im Angriffsspiel der Eisenstädter für einige Minuten ab. So ist es in Minute 36 Manuel Pethö, der zur zweiten Gelegenheit für seine Mannschaft kommt. Diesmal geht der Schuss aber links neben das Tor. In der 42. Minute kommt der SCE dann wieder nach vorne. Ein Freistoß aus rund 30 Metern, von Nemanja Nikolic direkt getreten, kann dem überragenden Philipp Reif heute aber nicht gefährlich werden.
Zwei Minuten später kommt ein von Irfan Özkan getretener Eckball genau zu Erhard Pölzelbauer, der köpfelt aber links am Tor vorbei. Kurz vor der Pause kommen noch einmal die Seewinkler zum Angriff. Durch einen Fehler der SCE-Abwehr läuft Jakub Hrncar alleine auf Rafael Müllner zu, hat Zeit, diesen zu überspielen und den Ball in Ruhe im Tor unterzubringen. Gleich darauf pfeift Schiedsrichter Richard Szombati zur Pause.
Ein ernüchternder Pausenstand – vor allem wenn man den Spielverlauf betrachtet. Die erste Chance der 2. Hälfte haben die Gäste. Manuel Pethö schießt den Ball nur knapp über die Querlatte. In der 52. Minute schaffen es die Gastgeber wieder vor das Tor. Ein Freistoß von rechts von Irfan Özkan wird zum langen Eck per Kopf verlängert und von dort per Kopf über das Tor bugsiert.
Schon eine Minute später versucht Faton Vokshi einen Weitschuss, der nur knapp über das Tor geht. Die SCE-Fans raufen sich an der Seite vor Verzweiflung die Haare. Nichts will reingehen. Schon in der übernächsten Minute tritt Irfan Özkan einen Freistoß direkt aufs Tor. Aber einmal mehr rettet Philipp Reif zur Ecke. Danach lässt der Druck der Hausherren etwas nach.
Es dauert bis zur 77. Minute, bis die Eisenstädter wieder gefährlich werden. Marco Pasterniak wird links ideal angespielt, sein Schuss zieht aber haarscharf am langen Eck vorbei. In Minute 81 kommt Faton Vokshi zum Weitschuss, aber auch er trifft das Gehäuse nicht. Als alles schon mit der klaren Niederlage rechnen, wird es doch noch einmal spannend.
Nach einem Handspiel im Strafraum, zeigt Richard Szombati auf den Elfmeterpunkt. Alexander Kampitsch tritt an und verwandelt trocken zum Anschlusstreffer. Es sind zwar schon 89 Minuten gespielt, aber es wäre nicht das erste Spiel, in dem in der Nachspielzeit noch ein Tor fällt. Eisenstadt wirft danach alles nach vorne. In der 91. Minute gibt es Freistoß.
Der Ball kommt hoch in den Strafraum, den kurz abgewehrten Ball bekommt Faton Vokshi vor die Beine, er schießt… daneben. In der 95. Minute gibt es dann noch einen Eckball für den SCE. Torhüter Rafael Müllner läuft in den gegnerischen Strafraum, um noch einen Angreifer mehr zu haben. Der Ball fliegt vor das Tor, tatsächlich erwischt Rafael Müllner den Ball mit dem Kopf und bringt ihn sogar Richtung Tor. Aber wieder ist der Spieler des Tages – Torhüter Philipp Reif – zur Stelle und rettet seiner Mannschaft den Sieg.
Gleich darauf ertönt der Schlusspfiff. Die bessere Chancenauswertung und ein überragender Schlussmann haben den Ausschlag zugunsten von Zurndorf gegeben. Mit einer einigermaßen vernünftigen Ausbeute aus den vorgefundenen Chancen wäre ein Sieg für den SCE locker drinnen gewesen. Umso mehr schmerzt diese Niederlage.
Das positive ist, dass der SCE eine bessere spielerische Leistung geboten hat, als in der gesamten Herbstmeisterschaft. Wenn diese Leistung beibehalten wird und die Chancen auch genutzt werden, sollten die Ergebnisse wesentlich erfreulicher sein, als in der Hinrunde.