
Im „Kellerderby“ der 1. Klasse Nord ging es um nicht weniger als die letzte theoretische Chance auf den Klassenerhalt – den vorletzten Platz. Beide Teams hielten vor dem Spiel bei 5 Punkten. Eisenstadt verspielte in der 2. Hälfte den schon sicher scheinenden Sieg.
Die erste Halbzeit beginnt mit einem offensiven SC Eisenstadt. In der 5. Minute versucht Mario Bierbaum einen Weitschuss, der aber weit neben das Tor geht. In Minute 13 ist es Irfan Özkan, der es ebenfalls versucht und dem Tor schon etwas näherkommt. Nur eine Minute später ist Dominik Jakovljevic an der Reihe. Sein Fernschuss verfehlt sein Ziel nur mehr knapp. Man kommt der Sache also näher.
In der 18. Minute ist es dann endlich soweit. Florian Fischer kommt im gegnerischen Strafraum an den Ball, überdribbelt ein paar Verteidiger und trifft unter lautem Jubel der mitgereisten SCE-Fans ins lange Eck. Schon zwei Minuten später hätte Nico Stiglitz die Führung ausbauen können. Er zieht aber im Duell mit Torhüter Peter Kostolansky den Kürzeren.
In der Folge gerät die Angriffsmaschinerie der Gäste etwas ins Stocken. So kommen die Joiser zum ersten Mal auf. In der 22. Minute versucht Martin Majchut einen Weitschuss, der aber vom SCE-Tormann Philip Fennes unschädlich gemacht werden kann. In weiterer Folge kommt der SCE dann doch wieder einige Male – vor allem über die linke Seite – gefährlich vor das Tor.
Es werden aber nur Weitschüsse versucht. In Minute 26 ist es Nico Stiglitz, der aus rund 16 Metern am langen Eck vorbeischießt. Vier Minuten später ist es Dominik Jakovljevic, der aus ähnlicher Position nur knapp verzieht. Danach kommen die Hausherren besser ins Spiel. Ein Weitschuss in der 34. Minute von Benjamin Reschreiter am Tor vorbei ist aber die einzige Ausbeute.
Drei Minuten vor der Pause kommt der SCE wieder über links. Mit einer schönen Kombination kommt der Ball zu Dominik Jakovljevic, der den Ball links im Tor unterbringt. Kurz vor dem Pausenpfiff sagt der Joiser Martin Majhut Schiedsrichter Akar Yüksel etwas, das nicht wirklich freundlich gewesen sein dürfte. Er sieht nämlich glatt rot.
Mit einer Zwei-Tore-Führung und einem Mann mehr gehen die Hauptstädter in die Pause. Für die Zuschauer ist zu dem Zeitpunkt nur mehr die Höhe des SCE-Sieges fraglich. Kann die Mannschaft die Tordifferenz ordentlich aufpolieren?
Umso überraschender startet die zweite Hälfte. Gleich nach Wiederbeginn schießen die Gastgeber nach einem Eckball den Ball über das Tor. Jois ist nach dem Seitenwechsel nicht wieder zu erkennen. Die Mannschaft spielt aggressiv und attackiert den Gegner schon tief in seiner Spielhälfte.
Die Spielweise des SCE kommt ihnen dabei aber entgegen. Die Strategie scheint nicht zu sein, die Tordifferenz zu verbessern, sondern den Vorsprung über die letzten 45 Minuten zu bringen. Die Mannschaft steht tief und beschränkt sich aufs verteidigen. Im Ballbesitz wird entweder der weite Pass nach vorne versucht, der meist keinen Abnehmer findet, oder der Ball wird nach kurzem verloren.
So steigt die Verunsicherung im Team immer weiter, während die Gastgeber merken, dass in dem Spiel doch noch etwas drin ist. Zwingende Chancen sind vorerst aber noch Mangelware. Der SCE kommt bestenfalls zu Entlastungsangriffen. In der 60. Minute kommt eine weite Flanke von Faton Vokshi bei Dominik Jakovljevic an, der den Ball aber über die Querlatte schießt.
In Minute 66 ist wieder Jois am Drücker. Roman Dasko kommt im Strafraum an den Ball. Sein Schuss geht an die Stange und rollt von dort ins Tor. Das verleiht dem Tabellenletzten weiter Auftrieb. Von Eisenstadt ist in der Folge nicht viel zu sehen. Auch die eingewechselten Kampitsch und Maliqi können im Spiel keine Akzente setzen.
So ist es weiter die Joiser Mannschaft, die mit einem Mann weniger das Spiel bestimmen. In der 78. Minute vergeben die Hausherren eine Chance. Zur Überraschung aller zeigt der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt. SCE-Torhüter Philip Fennes errät die Ecke des platziert, aber nicht sehr scharf geschossenen Elfers und wehrt den Ball zur Ecke ab.
Während die SCE-Fans im Publikum noch am Durchatmen sind, geht der folgende Eckball Richtung langes Eck und wird von dort zentral vor das Tor gebracht. Dort steht Lubomir Kordanic ungedeckt und köpfelt zum Ausgleich ein.
Jetzt erinnern sich die Gäste plötzlich daran, dass man auch offensiv spielen kann. 10 Minuten wären noch Zeit, das Ruder doch noch herumzureißen. Echten Druck aufzubauen gelingt aber nicht. Die beste Gelegenheit, doch noch die 3 Punkte nach Hause zu bringen, ergibt sich in der 84. Minute.
Arnis Maliqi bekommt links den Ball. Er überhebt Tormann Kostolansky und setzt den Ball… an die Stange. Im Gegensatz zum Treffer zum 1:2 geht er aber von dort nicht ins Tor. Pech gehabt. Drei Minuten vor Schluss gibt es noch einen Schuss über das Tor und in derselben Minute verfehlt Maliqi mit einem Weitschuss nur knapp das Tor. Kurz darauf endet die Partie mit einem X.
Aufgrund der deutlich besseren Tordifferenz bleibt Eisenstadt auf dem vorletzten Platz. Da Andau in der Burgenlandliga neuerlich verloren hat, wird es aber immer unwahrscheinlicher, dass dieser für den Klassenerhalt reichen wird. Vermutlich werden sich daher beide Mannschaften nächstes Jahr in der 2. Klasse wieder sehen.
Noch lebt aber die Hoffnung und am Sonntag um 17 Uhr folgt das letzte Heimspiel des SC Eisenstadt gegen Oggau.